Die Geburtsvorbereitung mit Geburtsvorbereitungskursen

Eine gute Vorbereitung auf die Geburt und die Zeit des Wochenbetts ist enorm wichtig, damit während und nach der Geburt alles möglichst sorgenfrei verlaufen kann.

Für die Frau empfiehlt sich in den sechs Wochen vor dem Geburtstermin, täglich eine Dammmassage vorzunehmen. Der Damm ist der Bereich zwischen Scheide und After, der normalerweise dafür sorgt, dass keine Darm-Bakterien in die Scheide gelangen. Dieser Bereich kann während der Geburt reißen, da der Kopf des Babys die Dehnbarkeit des Damms stark strapaziert. Die Dammmassage kann dem entgegen wirken und ein Einreißen mildern oder verhindern. Dafür wird ein natürliches Massageöl verwendet, mit dem einmal täglich der Damm gedehnt und massiert wird. Eine weitere Übung zur Dehnung des Damms ist, sich häufiger in die Hock- Position zu begeben. Dabei wird sich breitbeinig hingehockt und der Rücken wird angelehnt. Je länger diese Position gehalten werden kann, desto flexibler wird der Damm. Diese Übungen können das Risiko eines Dammrisses deutlich verringern. Aber auch natürlich kann den Dehnungsstreifen durch gerissenes Bindegewebe mit Dehnungsstreifen-Cremes entgegengewirkt werden, sodass die Haut nach der Geburt wieder schnell straff ist.

Neben diesen Maßnahmen sollten auch die organisatorischen Dinge geklärt sein. Die wichtigsten Sachen für die Geburt sollten sich bereits sechs Wochen vor dem Geburtstermin in einem Koffer befinden, der dann mit in das Krankenhaus genommen wird. Dazu gehören unter anderem Kleidung für die Mutter und das Kind, Nahrung für den werdenden Vater und eventuell Beschäftigungsmöglichkeiten für den Fall, dass sich die Geburt länger hinzieht. Wichtig ist auch eine Baby- Sicherheitsschale für die Heimfahrt und alle nötigen Papiere.

Für Mutter und Kind bringt es Sicherheit, wenn auch zuhause schon alles für das Kind vorbereitet ist. So sollten auf jeden Fall eine Wickelkommode und Windeln bereitstehen, ein Babybett vorhanden und die nötigen Pflegeprodukte besorgt sein.

Geburtsvorbereitungskurse

Ungefähr ab der 26. Schwangerschaftswoche können Geburtsvorbereitungskurse belegt werden. Diese werden meist von Hebammen, hin und wieder aber auch von Geburtsvorbereitern und Krankengymnasten angeboten. Ein Geburtsvorbereitungskurs begleitet durch die Schwangerschaft, bereitet auf die Wehen und die Geburt vor und bietet zusätzlich die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und andere, werdende Eltern kennen zu lernen. Es werden Möglichkeiten der Entspannung und Atemtechniken vermittelt und Geburtspositionen vorgestellt. Zusätzlich wird die Schwangere über die zur Wahl stehenden Schmerzmittel beraten, die im Zeitraum der Geburt zur Verfügung stehen. Es werden eventuelle Komplikationen bei der Geburt erläutert und die nachfolgenden Eingriffe erklärt. Außerdem wird auch über mögliche Veränderungen in der Partnerschaft gesprochen und Fragen, Ängste und Sorgen können geklärt werden. Zuletzt gibt es Hinweise für die erste Zeit nach der Geburt, das Stillen und den Umgang mit dem Baby.

Es gibt verschiedene Arten an Kursen, die von Hebammen angeboten werden. Es gibt Vorbereitungskurse, die sich allein an die Frauen richten, sodass der Partner also nicht oder nur gering in das Kursprogramm mit einbezogen ist. Im Gegenzug gibt es auch Paar- Kurse, die speziell für beide Eltern angelegt sind und in denen auch der Partner in die Vorbereitung involviert wird.

Eine weitere Möglichkeit ist ein so genannter Auffrischungs-Kurs, der sich an Eltern richtet, die bereits schon ein oder mehrere Kinder haben. Diese Kurse sind meist wesentlich kürzer als die klassischen Geburtsvorbereitungskurse, da viele Aspekte nicht mehr besprochen werden müssen.

Die Kosten werden bis zu einem Zeitraum von vierzehn Unterrichtsstunden von der Krankenkasse übernommen. Für den Partner muss dies nicht unbedingt gelten, sodass vorher abgeklärt werden sollte, ob auch dessen Teilnahme in der Erstattung mit inbegriffen ist.

Entscheidung für eine Geburtsposition

Schon vor der Geburt sollte sich für die gewünschte Geburtsposition entschieden werden. Je angenehmer die Position für die Mutter ist, desto angenehmer ist es auch für das Kind. Des Weiteren ist es wichtig, dass auch das gewählte Krankenhaus darüber Bescheid weiß, damit die nötigen Vorkehrungen getroffen werden können.

Die liegende Position

Die Rückenlage ist die am häufigsten gewählte Stellung für die Geburt. Sie bietet den Vorteil, dass die ärztliche Versorgung so am leichtesten gewährleistet ist und die Hebamme und der Arzt so ständigen Einblick in den Geburtsvorgang haben. Nachteil ist die verminderte Bewegungsfreiheit der Schwangeren. Des Weiteren wird durch die Rückenlage die Intensität der Wehen vermindert, was sich nachteilig auf den Geburtsfortschritt auswirken kann. Die Gebärmutter drückt bei der Rückenlage auf die Rückenvene, was zu einer Sauerstoff- Unterversorgung der werdenden Mutter führen kann. Begibt sich die Mutter in die Seitenlage, kann diesem Risiko entgegengewirkt werden. Sie kann zwischen den Wehen von der Gebärenden auch als entspannender empfunden werden.

Die kniende Position

Bei dieser Stellung kann die Schwangere den Druck auf ihren Muttermund regulieren und es wird die Gefahr eines Dammrisses vermindert. Dabei kniet die Schwangere und stützt sich dabei auf die Ellenbogen. So werden auch Rückenschmerzen verringert. Diese Position wird vor allem bei Mehrlingsgeburten oder besonders großen Babys empfohlen.

Aufrechte Position

Viele Frauen bevorzugen bei der Geburt die aufrechte Position. Die Schwerkraft kann so besonders gut wirken, die Frau kann gezielt und mit mehr Kraft pressen und häufig werden in dieser Position auch weniger Schmerzen wahrgenommen. Am beliebtesten ist hierbei die hängende Stellung. Dabei kann sich die werdende Mutter entweder an einem Seil festhalten oder die Arme durch Schlaufen legen, sodass sie getragen wird und die Beine weniger Belastung ausgesetzt sind.

Beliebt ist auch die Entbindung auf einem Gebärstuhl oder Gebärhocker. Die Geburt wird so aufrecht sitzend durchgeführt und kann für den Geburtsvorgang förderlich sein.

Die Wasser- Geburt

Unter dem Begriff Wasser- Geburt kann man Verschiedenes verstehen. Verbreitet ist hierbei, die Eröffnungsphase, also die Stunden vor der Geburt, in einem Wasserbecken mit lauwarmem Wasser zu verbringen. Dies bietet der Schwangeren eine Reihe von Vorteilen. Das warme Wasser wirkt häufig beruhigend und schmerzlindernd, das Gewebe wird weicher und dehnbarer und vermindert so das Risiko eines Dammrisses. Die Eröffnungsphase wird oftmals durch den Aufenthalt im Wasserbecken verkürzt und kann so die Geburt schneller herbeiführen. Ein weiterer Vorteil hierbei ist auch, dass die Positionen von der Schwangeren problemlos und leichter gewechselt werden können, da das Wasser die Bewegungen vereinfacht.

Wasser- Geburt kann auch bedeuten, dass auch während der eigentlichen Geburt im Wasser verweilt wird, oder aber nur zur Geburt in das Wasserbecken gewechselt wird. Diese beiden Optionen sind jedoch bisher wenig erforscht, da sie noch nicht lange verbreitet sind. Allgemein gilt bisher, dass bei einer Geburt im Wasser keine zusätzlichen Risiken bestehen, solange das Kind sofort nach Austritt aus dem Wasser entfernt wird. Für das Kind soll es sogar angenehm sein, vom Fruchtwasser direkt in etwa gleichwarmes Wasser zu gleiten.