Als Frau die Finanzen im Griff haben: Tipps

Aufgrund der Tatsache, dass Frauen im Durchschnitt noch immer weniger als Männer verdienen, für das Kind bzw. die Kinder sich mit einer Teilzeitstelle begnügt und somit akzeptiert, der Familie zuliebe keine Karriere machen zu können, entsteht eine finanzielle Abhängigkeit. Kommt es dann zur Trennung, so mag das für die Frau gravierende Konsequenzen haben – denn gibt es keine finanziellen Reserven, so ist der Neustart absolut schwierig.

Doch nicht erst das Thema Trennung sollte dazu führen, dass die Frau Kontakt mit den Finanzen hat. Denn folgt man der einen oder anderen Statistik, so sind Frauen die besseren Anleger wie Investoren. Und das, obwohl die Finanzwelt fest in den Händen der Männer ist. Wäre es also besser, den Frauen das Feld zu überlassen?

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist aber besser

Es mag nach einem sexistischen Klischee klingen, entspricht aber der Wahrheit – Frauen überlassen die finanziellen Angelegenheiten den Männern, weil sie Angst davor haben, Geld zu verlieren bzw. gleich von Anfang an der Meinung sind, der Mann im Hause kennt sich besser mit dem Geld aus. Folgt man der neuesten UBS Global Wealth Management-Umfrage, an der 3700 Frauen in neun Ländern teilgenommen haben, so wird schnell klar, dass auch Deutschland recht traditionell ist. 60 Prozent der befragten Frauen haben angegeben, die finanziellen Entscheidungen würde der Partner alleine treffen. Gerade einmal 23 Prozent haben gesagt, sie würden sich um die Finanzen kümmern. In 19 Prozent aller Fälle haben beide Partner dieselbe Entscheidungsgewalt.

Wichtig ist, dass sich auch die Frau mit dem Thema Finanzen befasst und sich auch darüber informiert, welche Entscheidungen vom Partner bereits getroffen wurden bzw. in absehbarer Zeit getroffen werden. Vor allem geht es auch um die Frage, ob für die Frau am Ende auch ein Gewinn möglich ist oder nur der Mann darauf achtet, dass seine Rentenlücke geschlossen wird. Das alte Sprichwort, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, sollte auch bei den Finanzen Anwendung finden.

Nebenbei für die eigene Zukunft vorsorgen

Man muss nicht wissen, was eine Bitcoin Bank ist, wie Kryptowährungen funktionieren oder eine Bilanz lesen können, aber es ist ratsam, sich mit ein paar Finanzthemen zu befassen, um am Ende keine böse Überraschung erleben zu müssen.

Wichtig ist, dass man von Anfang an darauf achtet, in keine finanzielle Abhängigkeit zu schlittern. Männer, die die Finanzen im Auge haben und sich sodann gleich um die Finanzen der Partnerin kümmern, mitunter es nur ein gemeinsames Konto gibt, wissen sehr wohl um ihre Macht – in diesem Fall mag es ausgesprochen schwer für die Frau sein, sich aus dieser Abhängigkeit zu lösen. Daher ist es immer ratsam, auch bei einem gemeinsamen Konto, eigene Spar- wie Veranlagungsprodukte zu besitzen.

Denn eine finanzielle Unabhängigkeit erreicht man nur dann, wenn man auch für sich Produkte bespart, die sodann am Ende einen entsprechenden Gewinn versprechen. Das heißt, Finger weg von Sparbuch und/oder Tagesgeld. Heute sollte man in erster Linie in Aktiengesellschaften investieren. Im Idealfall entscheidet man sich für ETF – den börsengehandelten Indexfonds. Hier wird Monat für Monat in einen bestimmten Index investiert – etwa den DAX. Dabei handelt es sich um eine relativ sichere wie vielversprechende Veranlagungsform, die besonders sicherheitsorientierten Anlegern empfohlen werden kann.

Sich einen Überblick verschaffen

Nebenbei sollte man natürlich auch mit dem Partner Rücksprache halten. Das heißt, welche Produkte gibt es schon bzw. welche Aussichten darf man eigentlich erwarten? Sehr wohl kann das Gespräch durchaus hilfreich sein, um auch die eigenen Ideen miteinfließen zu lassen, damit am Ende womöglich ein höherer Gewinn möglich ist.

Wichtig ist, dass man immer einen Überblick hat, wie es um die Finanzen bestellt ist. Ganz egal, ob man seinem Partner zu 100 Prozent das Vertrauen schenkt – nur dann, wenn man weiß, welche Veranlagungen bestehen bzw. welche Aussichten verfolgt werden, kann für eine gemeinsame Zukunft geplant werden.

Und zu sagen, das Thema Finanzen ist uninteressant, wäre fatal. Da es sich um ein ausgesprochen wichtiges Thema handelt, ist es daher unbedingt notwendig, sich auch damit zu beschäftigen.